Willi-Fährmann-Schule
Städtische Gemeinschaftsgrundschule Ricarda-Huch-Straße
mit Dependance Ingeborg-Bachmann-Straße
Die Willi-Fährmann-Schule hat zwei Standorte:
Der Hauptstandort mit Sekretariat befindet sich in der Ricarda-Huch-Str. 1 in Garath; die Dependance ist in der Ingeborg-Bachmann-Str. 31 in Hellerhof.
Klicken Sie bitte hier um im Stadtplan nach unseren Standorten zu suchen.
Wie die Willi-Fährmann-Schule zu ihrem Namen kam
Im Jahr 1995 bestand unsere Schule 25 Jahre. Aus diesem Anlass sollte sie durch die Namensgebung eine unverwechselbare Identität erhalten.
Die Schule trägt seitdem den Namen des in Xanten lebenden Kinder- und Jugendbuchautors Willi Fährmann. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und erhielten viele
Auszeichnungen.
Zwei Gründe waren maßgeblich für diese Entscheidung: Zum einen sollte den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, einen Schriftsteller persönlich kennen zu lernen, um sie so neugierig auf das
Schreiben zu machen. Zum anderen fiel die Entscheidung auf Willi Fährmann, weil er unabhängig vom Zeitgeist Wert auf eine literarische Sprache legte. Sein Anliegen war es, das Kulturgut
„Lesen“ zu fördern und die Lust auf das Abenteuer Lesen zu wecken.
Die jährlichen Lesungen von Willi Fährmann, die er für die vierten Klassen unserer Schule hielt, verstärkten für die Schülerinnen und Schüler den Anreiz zum Lesen. Im ersten Schuljahr stellte er
sich vor, sprach mit den jungen Schülerinnen und Schülern und beantwortete deren Fragen.
Dies ist für unsere Schule von grundlegender Bedeutung, weshalb auch weiterhin regelmäßig Lesungen bekannter Kinderbuchautor*innen an unserer Schule stattfinden.
Lesekultur in unserer Schule
Schon der Name unserer Schule zeigt, dass in der "Willi-Fährmann-Schule" großer Wert auf das Lesen, die Leseförderung und die Lesekultur gelegt wird.
In unserer Schule findet jährlich ein Vorlesewettbewerb statt, bei dem die besten Leser*innen jeder Klasse gekürt werden. Anschließend dürfen die Sieger*innen bei einer gemeinsamen Lesung vor ihren Mitschüler*innen einen selbst ausgewählten Text in einer eigenen kleinen Lesung vortragen.
Durch den hohen finanziellen Einsatz unseres Fördervereins und großzügige Bücherspenden von Willi Fährmann hat die Schule in jeder ihrer Klassen nun eine gut sortierte Klassenbücherei. Aus dieser können sich die Kinder Bücher ausleihen und auch während der Lesezeit oder in Freiarbeitsphasen im Unterricht darin schmökern.
Die Lesezeit ist zudem ein fester Bestandteil des Stundenplans in allen Klassen. Sie dient dazu die Lesekompetenz der Kinder regelmäßig gezielt zu fördern und die Kinder zum Lesen und Schreiben zu motivieren.
In den vierten Schuljahren ist zudem das gemeinsame Lesen einer Ganzschrift vorgesehen.
In der Vorweihnachtszeit organisieren die Lehrer*innen der Willi-Fährmann-Schule jährlich einen ganz besonderen Vorlesetag für die Kinder. Hierbei liest jede Lehrkraft in einem gemütlich eingerichteten Klassenraum aus einem anderen Buch vor. Die Kinder können im Voraus anhand von Plakaten wählen, welcher Lesung sie gerne lauschen möchten.
Gute Erfolge in der Leseförderung und Lesemotivation zeigen sich auch mit dem Leseportal "Antolin", welches bei uns in allen Klassen eingeführt ist. Hier finden sich zu zahlreichen Büchern Quiz-Fragen, welche das Leseverstehen der Kinder prüfen und sie auf spielerische Weise nachhaltig zum Lesen motivieren. (www.antolin.de)
Weiterhin nehmen alle 2. - 4. Klassen am Lesefitnesstraining der "Flohkiste" teil, durch das in kindgerechter und motivierender Form der eigene Lesefortschritt bewusst gemacht wird.
Und auch nach dem Tod Willi Fährmanns im Jahre 2017 legen wir Wert darauf, dass die Kinder regelmäßig mit bekannten Kinderbuchautor*innen und ihren Werken in Kontakt kommen. So bereichert beispielsweise der Schriftsteller und ehemalige Grundschullehrer Guido Karmann mit seiner jährlichen Lesung für die 4. Klassen unseren Schulalltag.
Inklusion an unserer Schule
Eine weitere wichtige Botschaft der Bücher von Willi Fährmann ist es, andere nicht auszugrenzen, sondern zu integrieren. Dies nimmt in unserer Schule einen wichtigen Stellenwert ein. In unserer Schule soll sich jeder willkommen fühlen, mit seinen Stärken wie auch seinen Schwächen. Aus diesem Grund war es uns ein Anliegen, die Kooperation mit der Alfred-Herrhausen-Schule weiter zu intensivieren, um im Austausch mit erfahrenen Sonderpädagogen Hilfestellungen im Umgang mit besonderen Kindern zu erhalten. Zu Beginn setzen wir die Intensivierung des Austausches dadurch um, dass eine Förderschulklasse der Alfred-Herrhausen-Schule bei uns im Schulgebäude in Garath ausgelagert wurde. Auf diesem Wege wurde ein Prozess angestoßen, der über den kollegialen Austausch hinweg ging und zu einer inklusiven Schule führte.
Die RP hat am 19.06.2010 folgenden Artikel veröffentlicht:
Guido Kasmann liest vor und spielt Gitarre
Von Monika Suski
Garath Ungeduldig rutschen die Kinder gestern Morgen in der Bücherei der Willi−Fährmann−Grundschule auf ihren Stühlen umher und plappern mit ihren Nachbarn. Notiz von dem Kinderbuchautor Guido Kasmann, der vorn die letzten
Vorbereitungen trifft, nehmen sie kaum. Doch sobald der Pädagoge vom Niederrhein mit den Kindern redet und von seinem Buch erzählt, gehört ihm die ganze
Aufmerksamkeit der beiden vierten Klassen. Mitgebracht hatte er sein erstes Buch „Appetit auf Blutorangen“, aus dem er nicht nur vorliest,
sondern die Geschichte zu einem richtigen Erlebnis werden lässt.
Veröffentlichungen in der Tagespresse zum Thema "Klassenrat"
Unsere Einrichtung des Klassenrates, die zu demokratischem Verhalten und zur eigenständigen Lösung von Problemen befähigen soll, wurde in verschiedenen Tageszeitungen
vorgestellt:
Westdeutsche Zeitung vom 13.11.2007
Liebe Schulgemeinde,
im Alter von 87 Jahren ist unser Namensgeber Willi Fährmann am Donnerstag, den 25.05.2017 verstorben.
Wir sind sehr traurig.
Wir kannten ihn.
Wir mochten ihn und er war unseren Kindern eine Inspiration.
Seit wir beschlossen hatten, unsere Schule nach Willi Fährmann zu benennen, hatten wir Kontakt zu ihm. Er besuchte uns einmal im Jahr.
In den ersten Klassen stellte er sich vor. Er erzählte den Kindern von seiner Großmutter, die ihm das Geschichten erzählen beigebracht hatte. Durch seine Art fand er schnell Kontakt zu den Kindern. Sie liebten die Geschichten vom Wackelzahn, der weg musste, vom Hamster Leo und seinem Geheimversteck, von Fußballern, Dinos und Piraten. Er nahm sie ernst und das merkten sie.
In den vierten Klassen las er aus einem seiner Bücher vor. Auch hier merkte man ihm an, dass er einen Draht zu den Kindern hatte. Sie hörten ihm gebannt zu und ließen sich von ihm mitnehmen in die Welt von Isabella Zirkuskind oder dem überaus starken Willibald. Er faszinierte sie auch durch seine Zeichnungen, die er schnell an die Tafel malte oder in die Bücher, wenn er sie signierte.
Er stellte sich ihren Fragen und sprach mit ihnen so, dass sie ihn auch verstehen konnten.
Als es ihm zu beschwerlich wurde, hörten seine Besuche auf, aber diejenigen, die ihn erlebt haben, werden das nicht vergessen.
Willi Fährmann hinterlässt eine Lücke. Wer wird jetzt Sagen auf für Kinder verständliche Weise nacherzählen und weltpolitische Themen so aufbereiten, dass Kinder sie lesen können? Was uns bleibt, sind seine Figuren, seine Bücher, seine Geschichten.
Wir werden ihn nicht vergessen!